Energiekennzahlen – zentrales Werkzeug zur Effizienzbewertung
11 August 2016Bereits heute zeichnet sich ab, dass spätestens mit der Einführung der neuen Version der ISO 50001 im Jahr 2018 die Anforderungen an die Unternehmen im Bereich Energiemanagement deutlich steigen werden. Erstes Anzeichen hierfür ist die internationale Veröffentlichung von zwei Normen aus der 50000er Reihe, die sich intensiv mit der Bildung intelligenter Energiekennzahlen auseinandersetzen.
Viele Unternehmen legen den Fokus in der Pflege ihres Energiemanagementsystems (EnMS) nach ISO 50001 sehr stark auf die Reduktion von Energieverbräuchen und die Steigerung der Energieeffizienz. Dass eine Verringerung des absoluten Energieverbrauchs explizit nicht Ziel der Norm ist, sondern eine kontinuierliche Effizienzsteigerung anhand aussagekräftiger Energiekennzahlen abgebildet werden muss, ist den Unternehmen, die bereits ein EnMS eingeführt haben, größtenteils zwar bekannt. Ein durchdachtes Kennzahlensystem, das transparent die energiebezogene Leistung des Unternehmens abbildet, ist aber nur in wenigen Unternehmen wirklich umgesetzt.
Die internationale Veröffentlichung der beiden ISO-Normen 50006 und 50015 im Dezember 2014 zeigt deutlich den Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit und verschärft dadurch nochmals den Druck auf die Unternehmen. So beschreibt die ISO 50006 detaillierte Richtlinien für eine effektive Kennzahlbildung und welchen essentiellen Bestandteil diese Kennzahlen in der Bewertung der energiebezogenen Leistung darstellen. Schwerpunkt der ISO 50015 ist hingegen die aussagekräftige Messung und Verifizierung der Effizienzsteigerung durch Optimierungsmaßnahmen anhand einer intelligenten Kennzahlbildung.
Die beiden Richtlinien werden jedoch noch verschärft durch gestiegene Anforderungen an die Auditoren, die die Umsetzung der Normanforderungen der ISO 50001 letztendlich prüfen. Darauf deutet die ISO 50003 hin, die seit Mai 2016 in einer Entwurfsfassung vorliegt und sich an Stellen richtet, die EnMS auditieren sowie zertifizieren. Die ISO 50003 fordert eine kontinuierliche Verbesserung durch messbare und damit nachweisbare Ergebnisse im Vergleich zur energetischen Ausgangsbasis (Baseline). Wird diese Forderung nun wörtlich genommen, so bedeutet dies, dass ein Nichterreichen der Verbesserungsziele als Abweichung (Nichterfüllung einer Anforderung) gewertet wird. Kann diese nicht behoben werden, droht sogar der Entzug des ISO-50001-Zertifikats. Auch die ISO 50006 und ISO 50015 gehen in eine ähnliche Richtung. Auch hier werden nun Vorgaben gemacht, wie die Bildung von Kennzahlen und Messräumen voraussichtlich auch für die Erfüllung der ISO 50001 in Zukunft aussehen wird.
Damit kann bereits jetzt festgestellt werden, dass die Entwicklung in Richtung sogenannter intelligenter Messräume geht. Hier werden aufgezeichnete Energiedaten mit Messungen der Materialströme kombiniert, um aussagekräftige Kennzahlen auch in Echtzeit abbilden zu können. Durch entsprechende Statistiken können so auch Verbrauchsprognosen getroffen werden. Diese intelligenten Messräume sind zwar bei dem heutigen Stand der Technik in der Datenerfassung schon jetzt mit überschaubarem Aufwand zu implementieren, der Mehrwert einer solchen Datenerfassung ist in vielen Unternehmen bisher aber nicht erkannt.
Dabei liegen die Vorteile auf der Hand: Durch entsprechende Verknüpfung verschiedener Daten kann durch die Bildung diverser, bereichsbezogener Kennzahlen ein detailliertes Bild über die momentane Effizienz, beispielsweise in der Produktion, in Echtzeit gegeben werden. Durch eine entsprechende statistische Modellierung auf Basis vergangener Daten ist weiterhin ein Abgleich mit dem erwarteten Energieverbrauch möglich, wodurch bei Abweichungen vom Sollwert unmittelbar Anpassungen vorgenommen bzw. Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können.
Um diese Vorteile nutzen zu können, müssen in den Unternehmen die nötigen Kompetenzen geschaffen werden. Durch ihre internationale Projektarbeit und Vernetzung hat die ECA Concept diese Entwicklungen bereits erfolgreich praktisch umsetzen können, beispielsweise im Rahmen des Forschungsprojekts DRIP sowie in der Kooperation mit der UNIDO.
Mit dieser Expertise in Kombination mit unseren guten Kontakten zu Herstellern entsprechender Messtechnik ermöglichen wir unseren Kunden nicht nur einen detaillierteren Einblick in ihre Produktionsprozesse durch intelligente Messräume, sondern auch einen echten monetären Mehrwert, der durch ein darauf aufbauendes technisches Controlling langfristig gesichert wird. Wir können Ihnen nur raten, angesichts der kommenden Entwicklungen bereits jetzt mit dem Aufbau intelligenter Messräume zu beginnen und im Rahmen von Beratungen oder Schulungen auf die Expertise der ECA Concept zurückzugreifen.
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