Energiewende und Industrie: Demand Response in Industrial Production (DRIP)

11 September 2015

Die Zunahme der Stromproduktion durch volatile Energien wie Wind und Sonne hat weitgehende Auswirkungen auf den Strommarkt, der sich in Kürze auch in Deutschland auf die Stromtarife auswirken wird. Es werden Angebote entstehen, den Strom bei Überangebot zu günstigen Preisen zu beziehen. Auf der anderen Seite wird der Strompreis in Zeiten knappen Angebots steigen.

Welche Möglichkeiten sind für die Lösung des Problems des schwankenden Angebots vorhanden? Eine Variante ist die Stromspeicherung über Batteriesysteme, Pumpspeicherwerke oder Power to Gas. Hier sind viele Varianten in der Versuchsphase, was sich durchsetzen wird, ist zurzeit noch nicht absehbar.

Eine besondere Herausforderung liegt in der Bewältigung von Phasen des Strommangels. Ein Stromangebot über schnell reagierende Gaskraftwerke ist möglich, die Wirtschaftlichkeit ist jedoch nicht gegeben für Anlagen, die möglicherweise nur Tage oder Wochen innerhalb eines Jahres in Betrieb sind.

Das Zauberwort für die Lösung dieses Problems ist Demand Response, das knappe Angebot wird durch einen geringeren Verbrauch eines Industriebetriebes ausgeglichen. Ist dies wirklich eine praktikable Lösung?

Wissenschaftlich angegangen wurde dieses Problem im Rahmen eines Europäischen Forschungsprojektes, DRIP (Demand Response in Industrial Production), unter der Federführung von RWE, der Universität von Valencia, dem Energieversorger Essent (Niederlande), Energy Consulting Allgäu, sowie Industriefirmen wie Stegeman aus den Niederlanden, Campofrio aus Spanien sowie Klingele Papierwerke aus Deutschland.

Die Aufgabe von Energy Consulting Allgäu war es, ein Verfahren zu entwickeln, wie Potentiale zur Reduzierung des Stromverbrauchs in den Firmen aufgedeckt werden können und wie dieses Verfahren einmal in eine Zertifizierung Eingang finden könnte.

Dass hier ein großes Potential an kurzzeitigen Einsparmöglichkeiten von Minuten bis maximal einigen Stunden vorhanden ist, konnte die Energy Consulting Allgäu bei vielen Firmen nachweisen, die sich der Potentiale zu Beginn der Untersuchung nicht bewusst waren. Zur Aufdeckung der Potentiale wurde ein spezieller Fragebogen entwickelt, der in 2 Stufen dazu führt, dass die künftigen Anbieter von Strom auf ein breites Angebot von kurzzeitig verfügbaren Bedarfsreduzierungen zurückgreifen können. Das Nichtverbrauchen von Strom während kurzer Perioden wird vergütet. Bei extrem hohen Stromverbrauchern wie Aluminiumwerken wird dieses Verfahren bereits durchgeführt. Damit auch kleinere Firmen bzw. geringere Reduktionsangebote genutzt werden können, werden Aggregatoren diese Potentiale zusammenfassen und vermarkten.

Anhand von praktischen Beispielen in den beteiligten Firmen sowie durch Simulationen der Universität von Valencia konnte ein großes Potential ermittelt werden. Bei der praktischen Umsetzung von Demand Response kann das Problem der nur kurzzeitig laufenden Gaskraftwerke entscheidend reduziert werden. Die Gefahr von Blackouts (Bedrohungen der Netzstabilität durch ein Unterangebot an Strom) verringert sich entscheidend und für die beteiligten Firmen ergibt sich eine Einnahmequelle allein dadurch, dass eine Reduzierung des Stromverbrauchs angeboten wird.

Zum Thema siehe auch: http://www.drip-project.eu/

 

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